Model schnitzen solltet Ihr in der Zeit vor Weihnachten mit den Kindern unbedingt mal ausprobieren. Wer schafft es und ist dann Germanys next Top Springerlemodel? Die Springerleform mit dem Herz oder die mit dem Stern? Diese tollen Schnitzereien sind auch perfekte Geschenke, weil es sie nur einmal gibt. Für diese Arbeit braucht Ihr Schnitzeisen, das Taschenmesser stößt hier an seine Grenzen.
Ein Springerlemuseum gibt es im eläsisschen La Petite-Pierre. Das Heimatmuseum ist voll mit historischen Formen für dieses besondere Gebäck. Aus Keramik, Metall oder Holz gibt es hier die Formen zu sehen. Eines ist sicher: Bereits im Mittelalter kannten die Menschen dieses leckere Gebäck und schnitzten oder goßen dazu detaillierte Motive. Diese drückten sie in den Teig. Es ist unglaublich welche Arbeit sich die Handwerker und Künstler vor hunderten vor Jahren machten. Sogar eine ganze festlich gekleidete Gesellschaft für eine Hochzeit mit Kutsche und Pferden ist auf so einer Plätzchenform seit der Rokokozeit verewigt. Was viele Betrachter an den historischen Formen so fasziniert: Noch heute lassen sich diese verwenden. Überlegt mal wie lange ein Betriebssystem für einen Computer oder Mobiltelefon technisch veraltet ist. Wie die Handwerker vor hunderten von Jahren, bedienen wir uns der gleichen Werkzeuge, wenn wir die Model schnitzen. Verwendet Ahorn- oder Lindenholz. Außerdem habt Ihr dieses Mal die Gelegenheit, die Kinder vom Schnitzen mit dem Taschenmesser an Hohleisen und Geißfuß zu gewöhnen. Damit die Outdoorkids keinen Frust haben, ist es besser ist verwendet von vornherein hochwertige Schnitzeisen. Diese halten viele Jahre (zum Teil Jahrzehnte lang) und das Ergebnis ist deutlich besser, als mit billigen Eisen aus dem Baumarkt.
Model schnitzen: Erst skizzen, dann schnitzen!
Mit dem Linal messt Ihr einen Rand von der Form aus und zeichnet diesen auf das Holz. Das erleichtert Euch später die Arbeit.
Nun kommt der Geißfuß zum Einsatz. Die Klinge von diesem Schnitzeisen ist markant wie ein V geformt. Mit diesem Werkzeug schnitzen wir die geraden Linien vom Rand. Wenn Ihr Rechtshänder seid, legt die linke Hand auf das Holz und haltest das Werkstück fest. Legt den Geißfuß auf den Handrücken und mit der rechten Hand führt Ihr die Klinge.
Was das Motiv von der Springerleform angeht, da könnt Ihr auf traditionelle Motive zurückgreifen oder die Kinder haben sicher auch geniale Ideen. Ein Herz, Kerze, Blatt, Eichel, Birne, Pilz machen sich später als Plätzchen richtig gut. Wir schnitzen heute als Motiv vom Springerle Model einen Stern. Skizziert diesen auf dem Holz. Die runde Vertiefung schnitzt Ihr mit einem Hohleisen oder Hohlbeitel (die Klinge ist halbkreisförmig) aus. Von diesem “Kreis” aus schnitzt Ihr nun mit dem Geißfuß die ersten vier Strahlen von unserem Stern.
Nehmt dem Geißfuß (hier ist die Klinge wie ein V geformt) und schnitzt weitere Strahlen hin zum Stern. Was wir beim Schnitzen von einem Model tun, ist ein Ornament aus dem Holz heraus zu arbeiten. Arbeitet in die Gegenrichtung mit dem Geißfuß die Strahlen nach. Denkt bitte daran, dass die Motive auf dem Model eine gewisse Tiefe brauchen, sonst sind die Plätzchen die Ihr damit backen wollt zu “flach”. Schneidet zum Schluß die Model vom restlichen Holz ab und schleift die Springerleform ab. Schließlich will niemand Holzreste im Plätzchen am Heiligen Abend finden.
Fertig ist die Springerle Model. Die Kinder lasst Ihr mitschnitzen und so lernen sie den Umgang mit den Schnitzeisen.