Pilze sammeln ist eine Kunst. Ihr müsst die Schwammerl erkennen und richtig ernten. Was? Das ist nicht so schwer?! Dann seht Euch mal im Wald um! Wir haben fünf Tipps für Euch, wie Ihr die Pilze optimal sammelt.
“Kennen Sie jemanden, der einen Apfel will und deshalb den ganzen Baum umsägt?” fragt mich ein Förster. Ich schüttle den Kopf und der Waidmann sagt “Aber warum tun es dann soviele Leute mit den Pilzen?” Da kann ich auch nur mit den Schultern zucken. Im Wald Schwammerl zu suchen ist für die Outdoorkids ein Erlebnis. Ihr seid abseits der Waldwege unterwegs und gemeinsam unterwegs. Damit Ihr Freude bei der Suche nach den Pilzen habt, gibt es von uns fünf goldenene Tipps.
Pilze sammeln Tipp Nummer eins: Korb statt Plastik
Habt Ihr schon einmal ein Schwammerl gesehen und gerochen, dass in Plastiktüte gewesen ist? Den Pilz könnt Ihr vergessen. Er verfärbt sich grauenhaft und stinkt. Warum ist das so? In einer Tüte aus Plastik kommt keine Luft an den Pilz, dadurch zersetzt sich das Eiweiß im Schwammerl mit den bekannten Folgen. Deshalb nehmt am besten einen Korb mit. Hier bekommen Euere Funde genügend Luft. So bleiben die Pilze schmackhaft und frisch.
Pilze sammeln Tipp Nummer zwei: Nur was Ihr kennt, sollt Ihr ernten
Laut einer Statistik verstarben zwischen den Jahren 1980 und 2014 in Deutschland 110 Menschen, weil sie giftige Pilze gegessen haben. Das sind, durchschnittlich, drei pro Jahr.Setzt das Ganze in Relation wie viele Leute in Deutschland Schwammerl sammeln und Ihr seht, dass die Pilzsucher scheinbar nur das einpacken, was sie auch kennen. Deshalb legt nur Pilze in den Korb, bei denen Ihr absolut sicher seid. Für alle anderen Schwammerl gilt: Nehmt am besten einen Pilzführer mit und schlagt darin nach, um welchen es sich handelt. Ein Merkmal reicht nicht aus um einen Pilz zweifelsfrei zu identifizieren. Ausgenommen der Fliegenpilz. Früher berieten Apotheken ob Ihr den Pilz essen könnt oder nicht. Leider ist diese tolle Tradition so gut wie verschwunden.
Pilze sammeln Tipp Nummer drei: Wer umtritt, geht nach hause
Kennt Ihr auch den Anblick: Umgetretene Pilze. Da gibt es immer wieder solche Helden, die können einen Fliegenpilz nicht von einem Ananas unterscheiden und heben mit der Schuhspitze oder einem Stock, den Hut vom Pilz an. Hat dieser Lamellen, treten sie ihn um. Damit fügen die Wald-Rowdys dem Ökosystem Schaden zu und sollten am besten zuhause bleiben. Lasst bitte die Pilze stehen. Schwammerl die für uns Menschen giftig sind, können eine wichtige Nahrung für Tiere sein.
Pilze sammeln Tipp Nummer vier: Schneiden oder drehen? Das ist hier die Frage!
Unter Schwammerlexperten heiß diskutiert ist seit vielen Jahren die Frage, wie sie optimal die Pilze ernten: Abschneiden oder rausdrehen? Für die Dreh-Fraktion spricht das Argument, dass die Schnittflächen an denen der Pilzkörper von den Fäden nun getrennt ist, deutlich geringer ausfällt, als beim Schneiden. Dies ist schonender für den Pilz. Wahrscheinlich haben die akuraten Schweizer dieses Problem ganz ordentlich gelöst. Die anerkannte Schweizer Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) untersuchte auf speziellen Flächen was sich mehr auf den Pilzbestand auswirkt: Drehen oder Schneiden. Weil die Schweizer gründliche Leute sind, führten sie über 30 Jahre lang dieseStudie durch. Sie kamen 2005 zu dem Ergebnis, dass es egal ist, ob die Pilzsammler die Schwammerl drehen oder schneiden. Es wirkt sich nicht auf die Anzahl der späteren Pilze aus.
Pilze sammeln Tipp Nummer fünf: Im Wald geputzt
Ein Taschenmesser ist auch bei der Schwammerlsuche eine gute Hilfe. Vor Ort putzt Ihr damit den Pilz. Entfernt Stellen die von Maden oder Schnecken befallen sind. Diese Tierchen wollt Ihr sicher nicht in der Suppe haben, oder? Auch Nadeln und Moos das am Stiel ist, entfernt Ihr noch im Wald.