Ein ideales Ausflugsziel in den Ferien ist eine Höhle. Keine ist wie die anderen. Durch die eine Höhle rauscht ein Bach, die andere Höhle ist nur mit dem Kahn zu befahren und überall gibt es für die Kinder Neues zu entdecken. Perfekt ist das Abenteuer im Inneren der Erde, wenn die Outdoorkids ihre eigenen Taschen- oder Stirnlampen dabei haben.
“Da drüben sehen sie” beginnt der Höhlenführer, doch weiter kommt er nicht. Ein Kind blendet ihn mit der Taschenlampe ins Gesicht. Doch der Experte bleibt gelassen “Kannst Du bitte mit Deiner tollen Lampe mal auf diesen Tropfstein dahinten leuchten?” fragt er das Kind. Doch es gibt hier so viele Tropfsteine, dass das Kind keinen Plan hat, wohin es leuchten soll. Willkommen untertage! Bundesweit gibt es etliche Höhlen, die perfekte Ziele für einen Familienausflug sind. Eine tolle Kombination findet Ihr bei der Bilsteinhöhle (Nordrhein-Westfalen). Hier gibt es auch einen Wildpark, bei dem der Eintritt kostenlos ist.Vor 130 entdeckte ein Waldarbeiter die Bilsteinhöhle. Nur ein Jahr später kamen die ersten Besucher. Derzeit sind über 1.850 Meter Höhlensystem bekannt. Davorn könnt Ihr etwa 400 Meter besichtigen. Was an dieser Höhle ungewöhnlich ist: Ein Bach durchfließt sie unterirdisch und schwemmt neue Höhlengänge ins Gestein. Wieder am Tageslicht lohnt sich ein Besuch vom dortigen Wildpark mit sieben Tieren die in den Wäldern leben. Keine Sorge, es gibt hier keine Waldameisen zu sehen, sondern auch Luchse und Hirsche. Tag und Nacht ist dieser Wildpark geöffnet. Nur wenige Meter vom Eingang der Höhle befindet sich ein Spielplatz beim Bilsteinbach. Dort klingt der Ausflug für die Kinder perfekt aus.
Ausflugsziele für Familien: Die einzige befahrbare Wasserhöhle Deutschlands
Über 2.000 Höhlen sind auf der Schwäbischen Alb bekannt. Doch nur eine davon lässt sich mit dem Kahn befahren. Das ist auch einmalig in ganz Deutschland. Unscheinbar ist der Eingang zur Wimsener Höhle. Ein Absperrgeländer aus Holzplanken und ein paar Kähne sie sanft im Wasser schaukeln. Bei den Kindern werfen die Boote wichtige Fragen auf „Wo ist hier der Motor“ wollen sie wissen und wie viele Stunden die Fahrt in die Höhle dauert. Mit ihrer Nervosität sind die Kleinen in bester Gesellschaft. Herzog Friedrich II von Württemberg besucht 1803 die Höhle. Sicher ist dem Landesherren alles andere wohl zumut gewesen, als er sich in die Kahn setzte. Wegen seiner beeindruckenden Leibesfülle nannten die Württemberger ihren Herzog auch den Dicken Friedrich. Ihm zu Ehren befindet sich über dem Eingang der Höhle eine Gedenktafel auf der steht:
Grata tuum praesens numen mea nympha salutat.
Laetior unda tibi nunc Friderice fluit
Zu deutsch: Dankend begrüßt den hohen Besuch die hier waltende Nymphe. Fröhlicher fließt Dir nun, Friedrich, die rauschende Ach.
Mit dieser Tafel dankte der Graf von Norman-Ehrenfels dem hohen Besuch. Seitdem heißt diese Höhle auch „Friedrichshöhle“. Vorsichtig steuert der Bootsführer den Kahn in das Erdinnere. Dabei erzählt er beeindruckende Daten über die Wimsener Höhle. Den Kindern an Bord sind derartige Angaben zu langweilig. Dafür sitzen sie im Kahn und haben die Münder offen, denn unter der Erde mit einem Boot zu fahren ist etwas Außergewöhnliches. In den nächsten Tagen haben sie Gesprächsstoff für den Pausenhof oder im Kindergarten. Was die kleinen und großen Besucher nicht sehen können, wie weit die Wimseher Höhle in die Erde führt. Während die Kähne knapp 70 Meter in die Höhle schippern, ist sie inzwischen auf 955 Metern erforscht. Archäologen fanden auch ein über 3.000 Jahre altes Skelett und Keramikscherben. Wieder zurück am Tageslicht gilt es sich zu entscheiden: In die Wimsener Mühle einkehren oder zuerst wandern und dann im Biergarten oder der urgemütlichen Wirtsstube Platz nehmen? Auf jeden Fall sollten die Kinder den Wasserspielplatz besuchen. Dass die Kleinen dabei ihre Kleidung nass machen ist klar. Alles ist halb so schlimm, wenn Wechselwäsche im Rucksack ist.