Wer mit größeren Kindern von Hütte zu Hütte wandern möchte, der beginnt seine Tour im Tannheimer Tal und kommt in Bayern an. Dabei gilt es den Aggenstein, inklusive Kletterei, zu meistern. Wer sich auf diese drei Tagestour von Hütte zu Hütte aufmacht, der braucht eine optimale Ausrüstung und Bergerfahrung.
“Raum ist in der kleinsten Hütte!” das wusste schon Friedrich Schiller, wobei der große Dichter sich weniger als Bergsteiger hervortat. Er bezog auch dieses Zitat auf ein sich liebendes Paar. Die Kinder lieben es jeden Tag in einer anderen Hütte zu übernachten und erleben intensiv die Berge. Los geht unsere Tour in Grän. Wer will gondelt mit der Füßener Jöchle Bahn hoch. Diese Passage ist “Ein langer Hatscher” wie die Einheimischen hier sagen. Alle die keine Gondoliere sind, wandern los. Der Weg 442 ist gut ausgeschildert. Auf einer Skipiste geht es bergauf zur Sonnenalm. Hier ist auch die Bergstation der Seilbahn. Hier sind einige Bergsteiger unterwegs die bepackt sind, wie für eine 8.000er Expedition. Während die anderen, zumindest was das Volumen vom Rucksack angeht, zur Sonnenalm gehen, wandert Ihr zum Aggenstein. Nehmt den Weg mit 404. Auf dem Wegweiser steht, dass Ihr in zwei Stunden bei der Bad Kissinger DAV Hütte ankommt. Doch das ist eher knapp kalkuliert. Mit Kindern braucht Ihr für diese Etappe etwa eine halbe bis eine Stunde länger. Der ausgebauten Pfad führt zm Jochalmlift. Von der Bergstation führt ein Wanderweg unterhalb der Sebenspitze weiter. Bald ist eine Kreuzung erreicht. Folgt den Schildern zur Bad Kissinger Hütte. Weiter geht es auf dem Der Tannheimer Höhenweg. Auf diesem legt Ihr 250 Höhenmeter zurück. Ideal für Familein. Über schroffes Gelände bringt Euch der Pfad zur Seben Alm. Folgt weiterhin den Wegweisern. Unter einem Kamm geht es weiter zu Eurer ersten Unterkunft. Die Bad Kissinger Hütte. Das DAV Domizil liegt malerisch am Fuß vom Aggenstein.
Auf Berghütten mit Kindern: Am zweiten Tag ist klettern angesagt
Lasst Euch keinesfalls täuschen. Um von der Bad Kissinger Hütte zum Gipfel zu gelangen ist es ungefähr eine Stunde bergauf zu gehen. Diesen Berg könnt Ihr nur überschreiten wenn die Kinder und Ihr trittsicher sowie schwindelfrei seid. An manchen Stellen ist es ratsam, die Kinder zu sichern. Gleich hinter der Bad Kissinger Hütte weist Euch ein gelbes Schild den Weg zum Gipfel. Zuerst führt der Pfad kurz um den Aggenstein. Steil sind die Serpentinen hinauf zum Gipfel. Konzentriert wandert Ihr auf den finalen Metern weiter: Dort ist eine Kette und zur Sicherheit auch Stahlseile. Benutzt diese. Für die Kinder ist diese Kletterpassage ein geniales Abenteuer. Auf dem höchsten Punkt vom Aggenstein angekommen habt Ihr, gutes Wetter vorausgesetzt, ein atemberaubendes Panorama. Wie eine Perlenkette stehen die mächtigen Gipfel der Allgäuer Alpen aufgereiht um den Aggenstein. Um zum Breitenberg und zur Ostlerhütte zu kommen, steigt Ihr vom Gipfel ab. Auch diese Passage erfordert Kraft, Trittsicherheit und Konzentration. Bald ist der Weg zum Breitenberg erreicht. Auch wenn ein Abschnitt »Böser Tritt« heißt, ganz so schlimm kommt es zum Glück nicht. Die Serpentinen, die vom Aggenstein hinabführen, sind zwar steil und erfordern Trittsicherheit, aber für größere Kinder machbar. Ihr erreicht den Wiesensattel des unteren Breitenbergs. Von der Bergstation des Vierer-Sesselliftes Hochalpe führt ein ausgebauter Weg hinauf zur Ostlerhütte. Diese Unterkunft ist am Gipfel des Breitenbergs errichtet und ideal zum Übernachten. Genießt in der Berghütte die Übernachtung mit den Kindern.
Dritter Tag: Abstieg zur Talstation der Breitenberg-Bahn
Am nächsten Tag erfolgt der Abstieg nach Pfronten-Steinach über den Wanderweg, der unterhalb der Hochalpbahn verläuft. Nach dem Berghaus Allgäu geht es steil durch einen Wald in vielen Serpentinen Richtung Tal. Die meiste Zeit folgt der Wirtschaftsweg dem Verlauf der Breitenbergbahn und führt kurz vor dem Erreichen des Tales über einen großen Bogen zum Ziel.