Kinder schnitzen ein Rentier mit dem Taschenmesser. Dieses nordische Tier ist genügsam und deshalb brauchen wir für unsere Anleitung zum Schnitzen nur minimal Material: Ein Stück Holz, Zweige und ein Taschenmesser mit Säge. Los geht´s!
Was haben ein Investmentbanker und ein Rentier gemeinsam? Ohne Moos ist nichts los! “Ein Rentier futtert am Tag um die fünf Kilogramm Moos!” erklärt mir ein Ranger bei Åre. Bei der Outdoor Academy of Scandinavia gehören diese Trughirsche, so die wissenschaftliche Unterfamilie, auch dazu. “Das Moos hat nur eine geringe Energiedichte und deshalb müssen die Rentiere entsprechend viel davon futtern” sagt der Experte. Außerdem mampfen die Rentiere auch Gras, Pilze und Beeren. Manche verzehrte Pilze sollen bei diesen Tieren tatsächlich das Bewusstsein erweitern. Wir bleiben ganz nüchtern und schnitzen mit den Kindern heute ein Rentier. Unsere Materialliste ist wie immer übersichtlich. Ein Stück Restholz (bei einer Schreinerei oder Baustelle “heimlich leihen”), Taschenmesser, Bleistift und dürre Zweige als Geweih. Außerdem ist ein Bild von einem Rentier hilfreich.
Kinder schnitzen ein Rentier: Erst skizzen, dann schnitzen
Mit der Säge vom Taschenmesser sägt Ihr nun den Bauch vom Tier frei. Hier zeigt sich wie gut de Qualität von diesem Werkzeug ist. Bei einem billigen Taschenmesser tun Euch nach wenigen Sekunden die Finger weh und das Holz franst ganz häßlich aus.
Im Schritt unserer Anleitung zum Schnitzen, sägt Ihr den Rest vom Rentier aus. Ein Tipp: Denkt bitte daran, dass dieses Tier dünne Beine hat. Doch wenn Ihr diese zu dünn aussägt, kann das Holz brechen. Deshalb sägt die Beine vom Rentier erst einmal dicker aus und schnitzt sowie schleift sie dann dünn.
Mit der großen Klinge vom Taschenmesser schnitzen die Kinder den Kopf vom Rentier. Schließlich ist dieser Trughirsch nicht wie ein Holzbrett gebaut und hat durchgehend die gleiche Dicke. Am Kopf ist es deutlich schmäler, als am Bauch. Schnitzt am Kopf entsprechend das Holz weg. Auch an den Beinen habt Ihr einiges zu schnitzen. Geht dort bitte mit Gefühl vor, sonst bricht Euch das Holz. Rundet mit der kleinen Klinge vom Taschenmesser die Rückenpartie ab und ebenso das Hinterteil von unserem Rentier. Seht Euch immer wieder einmal ein Foto von dem Tier an und versucht entsprechend die Konturen umzusetzen. Wenn Ihr mit Eurer Arbeit zufrieden seid, dann ist es Zeit für eine Runde Schleifpapier. Schmirgelt damit das Holz ab und versucht noch einmal dem geschnitzten Rentier seine Form zu geben.
Markant am Rentier ist das Geweih. Dazu habt Ihr im Park oder Wald die dünnen Zweige gesammelt. Mit der Ahle, Stechdorn vom Taschenmesser, bohrt Ihr ein kleines Loch in die Stirne. Dort drückt Ihr die beiden Zweige hinein. Wunderbar sieht Euer Rentier aus, wenn die Zweige sich kreuzen. So kommt unser nachgebautes Geweih dem Echten der Rentiere sehr nahe.
Wer möchte kann das geschnitzte Rentier anmalen. Nehmt am besten Wasserfarben dazu her. Dann wollen wir doch mal sehen, wie sehr sich unsere Schnitzarbeit und ein echtes Rentier ähneln. Viel Spaß beim Schnitzen mit den Kindern!