Igel füttern kann den jungen und schwachen Stacheltieren über den Winter helfen. Doch wann dürft Ihr einen Igel bei Euch aufnehmen? Was gilt es zu beachten und wer kann Euch bei Fragen weiterhelfen? Wir haben uns auf die Suche gemacht.
“Am Vormittag bin ich beim Nordic Walken unterwegs gewesen. Plötzlich sah ich wie sich ein leerer Colabecher die steile Straße hinaufbewegte, obwohl es windstill gewesen ist!” erzählt mir ein Rentner. Der ältere Herr sieht sich den seltsamen Becher näher an und stellt fest, dass ein Igel in diesem Becher feststeckt. Der hilfsbereite Mann befreite den kleinen Racker aus seinem Gefängnis und brachte ihn zu einem Tierarzt. Grundsätzlich sind Igel, auch wenn sie putzig aussehen, Wildtiere. Sie gehören in die freie Natur. Entscheidend ist das Gewicht und der gesundheitliche Zustand von dem Tier, ob es bei Menschen überwintern soll. Wiegt das Stacheltier weniger als 500 Gramm, ist es kritisch dass der Igel den Winter übersteht. Liegt das Gewicht über diesen “Grenzwert”, freut sich das Tier über einen geschützten Reisig- und Laubhaufen im Garten. Dort findet er Unterschlupf und kann den Winter hier verbringen. Wenn der Igel krank oder geschwächt ist, führt der Weg zum Tierarzt. Er kann es von Parasiten befreien und Wunden richtig behandeln. Außerdem hat der Veterinär fachmännische Tipps zur Fütterung.
Igel richtig füttern: Katzenfutter schmeckt so was von lecker!
“Auf gar keinen Fall darf der Igel Milch bekommen!” warnt ein Tierarzt und weiter “Der Milchzucker bereitet den Igeln größte gesundheitliche Probleme, die sogar zum Tod führen können. Bei einigen Menschen ist diese Laktoseintoleranz auch anzutreffen. Die Betroffenen bauen im Körper den Milchzucker nicht ab!” Was Igel auf keinen Fall bekommen sollten: Obst und Gemüse. Stattdessen lieben die stacheligen Herrschaften Katzenfutter oder gekochtes Ei und angebratenes Hackfleisch. Aber ohne Gewürze bitte! Zum Trinken bekommt er Wasser und niemals Milch. Wiegt der Igel ein Kilogramm, kann er wieder in die Natur zurück. Sind die Temperaturen aber ständig unter Null und es liegt schon Schnee, dann baut dem Igel ein Winterquartier. Der gesunde Menschenverstand weiß, dass der Igel nicht in den Wohnräumen rumflitzen soll. Sucht ihn einen Ort der 18 bis 20 Grad warm und ruhig ist. Igel reagieren stark auf Geräusche. Wenn Ihr einen Hund oder Katze als Haustier habt, darf es zu keinen Kontakt mit dem Igel kommen. Es besteht die Gefahr der Übertragung von Krankheiten. Experten raten, dass das Igelgehege eine Fläche von mindestens zwei Quadratmetern haben sollte. Die stacheligen Knilche sind Experten wenn es ums Ausbrechen geht. Deshalb sollten die Seitenwände mindestens 50 Zentimeter hoch sein. Als Schlafhäuschen nehmt Ihr einen kleinen Karton her, den Ihr mit zusammengeknüllten Zeitungspapier ausstopft. Die Igel wollen schließlich was zu lesen haben. Bitte kein Laub oder Heu und andere Materialien verwenden. Bei Fragen wendet Euch bitte an Experten wie einem Tierarzt, dem Tierheim, Naturschutzorganisationen oder spezielle Igelschützer.