Im Karwendel gibt es eine Menge für Euch als Familie zu entdecken: Wandert doch im Karwendel mit Schneeschuhen zu den Alpenschneehühnern und Hirschen. Das Ganze natürlich ohne die scheuen Tiere aufzuscheuchen. Auch bei einer Wildfütterung solltet Ihr mal dabei gewesen sein.
Im Karwendel auf über 2.000 Metern lebt das Alpenschneehuhn. Als einzige heimische Vogelart wechselt es sein Federkleid im Winter, die befiederten Füße funktionieren wie Schneeschuhe. „Lagopus muta“ ist ein Souvenir aus der Eiszeit und der “Star” der Bergwelt Karwendel, Deutschlands höchster Naturschau in Mittenwald. Ein überdimensionales Fernrohr direkt neben der Bergstation der Karwendelbahn beherbergt die kleine, feine interaktive Ausstellung über das Leben im Hochgebirge. Die im Winter schneeweiß gefiederten Vögel entdeckt man oft nahe dem Riesenfernrohr, wenn sie nicht gerade im Schnee eingebuddelt sind. „Im Herbst / Winter können es schon mal 10 bis 15 Vögel sein, die in der Karwendelgrube vorbeischauen. Sie finden dort ideale Lebensbedingungen, reagieren aber auf Störungen sehr empfindlich“, erklärt Michael Schödl, Gebietsbetreuer des Landesbundes für Vogelschutz, der die „Bergwelt Karwendel“ mitgestaltet hat. In heimisches Lärchenholz gekleidet ragt der Bau spektakulär über die Felskante hinaus. Durch das enorme Panoramafenster auf der Vorderseite genießt man den Blick ins 1000 Meter tiefer gelegene Isartal, auf das Wettersteingebirge und bei guter Fernsicht sogar bis München.
Auf leisen Sohle durch das Karwendel
Direkt von der Bergstation der Karwendelbahn, wo Freerider ins wilde Dammkar starten, kann man ab 23. Dezember 2014 täglich durch das tief verschneite Hochgebirge wandern. Der Panoramaweg wird bis zur Grenze nach Tirol geräumt, er ist familientauglich und in rund einer Stunde zu gehen. Zu beachten sind dabei die Hinweise des Karwendelbahn-Teams hinsichtlich Lawinengefahr auf www.karwendelbahn.de oder der Wetter-Ansage unter (08823) 5396.
Dank Höhenlage auf rund 900 Metern ist auch das Tal um Mittenwald, Krün und Wallgau meist klar, während nördlich vieles unter einer Nebeldecke schlummert. Weitere elf Winterwander-Touren inklusive Einkehrtipps – wie den Magdalena-Neuner-Panoramaweg in Wallgau oder rund um den Isarstausee bei Krün – enthält die Broschüre „Zauberhafte Alpenwelt“, die kostenlos unter www.alpenwelt-karwendel.de erhältlich ist.
Stade Zeit im Karwendel
“Stad“ heißt auf bayerisch so viel wie „mucksmäuschenstill“. Genau das müssen Tierfreunde und Winterwanderer sein, wenn sie das scheue Rotwild aus nächster Nähe beobachten. Rund 80 Tiere, darunter einige stattliche Hirsche, scharen sich um die Futterkrippe in der Alpenwelt Karwendel – ein eindrucksvolles Schauspiel. Die Wanderung zur Wildfütterung startet ab Mitte Dezember jeden Montag und Donnerstag an der Tourist-Information Krün. Von dort spaziert die Gruppe mit einem Wanderführer in Richtung Wallgau, dann über die Isarbrücke weiter durch den Wald zur Auhütte. Nach insgesamt einer guten Stunde Weges verschanzen sich die Wildbeobachter in einem kleinen Häuschen. Dann heißt es „Psst!“ oder „stad sein“. Denn nun tritt Jäger Karl Hörmann auf und füttert die Rothirsche, Hirschkühe und ihre Kälber, die zum „Buffet“ ins Tal kommen. „Im Sommer lebt das Rotwild an den Berghängen von Karwendel und Soiern“, erzählt der erfahrene Berufsjäger, der das Gebiet für die Bayerischen Staatsforste betreut. „Im Winter füttere ich sie zum Beispiel mit Heu von den heimischen Bergwiesen“. Die Gäste erleben nicht nur das Rotwild aus unmittelbarer Nähe. Sie erfahren auch Interessantes über Wildverbiss, die Jagd im Karwendel oder über König Ludwig II., der die Jagd weniger schätzte, sondern lieber das Wildbret der Region im Jagdhaus am Soiern verspeiste. Kinder sind ab sechs Jahren willkommen, Hunde dürfen verständlicher Weise nicht mitgeführt werden. Die Tour zur Wildfütterung ist für Übernachtungsgäste der Alpenwelt Karwendel kostenlos, die Anmeldung ist in der Tourist-Info Krün erforderlich.