Winterwandern findet immer mehr Anhänger. Etliche Urlaubsorte geben sich Mühe auch im Winter manche Wege so zu präparieren, dass man darauf wandern kann. Für das Winterwandern ist auch eine andere Ausrüstung notwendig als in anderen Jahreszeiten. Dafür erlebt ihr beim Winterwandern die Natur aus einer ganz anderen Perspektive. Viel leiser als sonst und glitzernd präsentieren sich die Berge und Wälder.
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Winterwandern ist für Kinder interessant. Ihr könnt einen Schlitten mitnehmen und die Kleinen darauf ziehen und immer wieder die Hänge hinunterrodeln. Auch können beim Winterwandern die Outdoor Kids eine Menge neuer Dinge entdecken. Tierspuren sind im Schnee viel besser zu sehen. Das macht eine solche Tour durch die winterliche Landschaft für die Kinder viel kurzweilliger. Nehmt auch einen selbstgemachten Kinderpunsch und was zu essen mit, dann ist für die Outdoor Kids das Abenteuer perfekt.
Winterwandern im Eistobel
“Uih ist der riesig!” entfährt es den Kindern als sie den ersten großen Eiszapfen im Eistobel sehen. Als ich ihnen erzähle, dass die Eiszapfen im Eistobel mehrere Meter lang sind, glauben sie mir nicht. Überall an den Felswänden und im Wald hängen von den Felsen diese bizarren Gebilde aus Eis. Natürlich versuchen die Kinder auch ein Stück davon abzubrechen. Unsere Wanderung durch die wilde Schlucht der Oberen Argen hat sich gelohnt. Die Kinder und ich sind beeindruckt. Vor 15.000 Jahren lief aus einem gigantischen Gletschersee das Wasser ab und diese “Rinne” ist der heutige Tobel. Zu jeder Jahreszeit haben wir den Eistobel durchwandert, doch im Winter beeindruckt uns diese enge Schlucht am meisten. Es sind viel weniger Wanderer unterwegs und der wilde Fluss rauscht viel lauter als sonst. Auf den Bäumen liegt dick der Schnee. Immer wieder fällt davon eine Ladung auf uns herunter. Besonders erheitert sind die Kinder als wir unter einem überhängendem Felsen eine Rast einlegen.Plötzlich löst sich, von der Sonne zu sehr aufgewärmt, der Schnee von einer Fichte und findet zielgenau den Weg in meinen Jackenkragen. Der Klassiker schlechthin und die Kinder amüsieren sich köstlich darüber. Während wir im Sommer nur langsam vorwärts gekommen sind, weil die kleinen Outdoorer immer am Wasser spielten, behindern uns Schnee und Eis. Über einen halben Meter Schnee hat es hier im Eistobel. Auch die Brücken sind voll davon und entsprechend niedriger ist plötzlich das Geländer. Eine Mutprobe für uns alle. Wir wandern gegen den Strom Richtung Eistobelsteg. Als erste Schwierigkeit müssen wir den Abstieg vom Infopavillion meistern. Im Sommer ist der Weg mit Stufen sehr gut ausgebaut. Jetzt sind diese unter dem Schnee verschwunden und es geht steiler als sonst ins Tal. Zum Glück haben wir unsere Trekkingstöcke dabei. Für alle Fälle habe ich ein Seil im Rucksack. Vor Jahren als wir mit anderen Erwachsenen den Eistobel im Winter durchwanderten, seilten wir am Anfang ab. Der Weg bestand nur als blankem Eis. Heute konnten wir das Seil im Rucksack lassen.
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Infos:
Im Winter gilt beim Eistobel: Betreten auf eigene Gefahr!
Ausgangspunkt: Eistobelbrücke. Sie liegt an der Straße die Maierhöfen mit Grünenbach verbindet. Hier an der Brücke sind auch offizielle Parkplätze und ein Infopavillion.
Höhenmeter: 95
Länge: Unsere Variante bis zum Eistobelsteg und dann zurück ist etwa 4,5 km lang. Über die Riedholzer Kugel mit Abstieg über das Dorf Riedholz 9 km.
Dauer: Vom Parkplatz zum Eistobelsteg und über den Stauffenberg zurück etwa zwei Stunden. Besteigung der Riedholzer Kugel und Rückweg über Riedholz ungefähr vier Stunden (je nach Schneelage!)
Eintritt: Erwachsene 1,50 Euro, Kinder 0,50 Euro Das Geld kommt der Instandhaltung der Wege zugute.
Ausrüstung: Feste Wanderstiefel. Trekkingstöcke, Verpflegung und Tagesrucksack
Bizarre Eisformationen bilden sich im Eistobel. Foto: (c) Kinderoutdoor.de
Hier rauscht die Obere Argen durch den winterlichen Eistobel. Foto: (c) Kinderoutdoor.de
Ups! Eiszapfen können ganz schön lang sein! Foto: (c) Kinderoutdoor.de
Überall an den Felswänden im Eistobel hängt das Eis. Foto:(c) Kinderoutdoor.de
Dort hinauf klettern! Einige Kinder möchten sich gleich als Eiskletterer ausprobieren. Foto: (c) Kinderoutdoor.de
Als andere als ungefährlich ist der Weg durch den Eistobel im Winter. Foto (c) Kinderoutdoor.de
Auf den Geigelstein
Oft als gemütlicher Spaziergang belächelt, gehört das Winterwandern heute mit zu den beliebtesten Winteraktivitäten im Chiemgau. Im Gegensatz zu anderen Regionen ist der Chiemgau jedoch aufgrund seiner geografischen Beschaffenheit mit hohen Bergen, weiten Tälern und flachen Ebenen ein äußerst vielseitiges Wanderrevier sowohl für extrem sportliche, als auch für gemütlichere Wanderer. Darüber hinaus bieten die Chiemgauer Ferienorte auch im Winter vielfältige Wanderprogramme an.
Geigelstein – Winterwanderspaß für die ganze Familie
Winterwandern ist faszinierend – auch für Kinder. Große Touren von mehreren Stunden sind für Euch freilich nicht möglich. Aber das Wissen, um eine rasante Schlittenabfahrt am Ende des Anstiegs lässt Euere Kinder – meist ohne Murren – durch den Schnee stapfen. Eine ordentliche Schneeballschlacht oder ein Schneemann, den Ihr unterwegs baut, sorgen für abwechslungsreiche Wanderpausen. Pflicht für Winterwanderer aller Altersstufen sind wasserfeste Bergstiefel und winterfeste Kleidung. Der Chiemgauer „Blumenberg“ Geigelstein ist im Winter ein ideales Gebiet zum Winterwandern für Euch als Familie. An sonnigen Winterwochenenden füllt sich der Parkplatz der Geigelsteinbahn in Schleching-Ettenhausen dann auch sehr schnell. Familien, Ski-Bergsteiger und Winterwanderer starten von dort aus in die weiße Bergwelt. Der Wanderweg beginnt direkt an der Geigelstein-Sesselbahn. Unter Schnee beladenen Ästen geht Ihr gemächlich auf dem ansteigenden Forstweg durch den Winterwald. Immer wieder rieseln Schneekristalle von den Zweigen und stauben durch die Luft. Es ist vollkommen still in dieser Winterlandschaft, als ob die weiße Pracht jedes Geräusch erstickt. Nach einer Stunde kommt Ihr aus dem Wald hinaus in die Wintersonne. Weiter geht Ihr an der alten Skiabfahrt entlang. Hier treffen sich Winterwanderer und Skitourengeher und marschieren gemeinsam das letzte Stück bis zur Wuhrsteinalm auf 1.120 Meter, die auch im Winter geöffnet ist. Die Almhütte überrascht Euch nach dem Winterwandern sicher durch das moderne Ambiente. Ein großzügig angelegter Raum mit stilvollen Holzmöbeln erwartet den Besucher und in der Stube sorgt ein großer Kachelofen für wohlige Wärme. Nebenan ist eine kleine Lounge eingerichtet, die auch in ein Szenelokal in München, Köln oder Berlin passen würde. Von der Sonnenterrasse habt Ihr einen schönen Blick in die umliegende Bergwelt und das Schlechinger Tal. An der Alm leiht Ihr Euch die Schlitten für die Abfahrt aus. Die Rodelpartie ins Tal bildet den krönenden Abschluss eines perfekten Wintertags. Der Schnee staubt und spätestens jetzt ist es mit der Stille vorbei. Jetzt hallen Gelächter und Kindergeschrei den Schneehang hinunter ins Tal.
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Winterwandern im Naturschutzgebiet Geigelstein: Rücksicht nehmen!
Der Geigelstein und der angrenzende Breitenstein sind zum größten Teil Naturschutzgebiet. Der abgesperrte Bereich ist Rückzugsgebiet für die seltenen Raufußhühner, die im Winter ihre Balzzeit haben und sehr empfindlich auf Störungen reagieren. Werden sie erschreckt, fliegen sie auf und verbrauchen wertvolle Energie, die sie für das Überleben in den kalten Chiemgauer Wintern brauchen. Neben den Raufußhühnern überwintern auch Murmeltiere am Geigelstein. Damit diese einzigartige Natur erhalten bleibt, müssen Einheimische und Gäste gleichermaßen die Regeln respektieren. Hinweisschilder am Geigelstein weisen deutlich auf gesperrte Gebiete hin. Diese dürfen nicht betreten werden.
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Winterwandern im Sauerland: Rote Bäckchen und Spaß dabei!
Bei knackiger Winterkälte erwärmt sanfte Bewegung die Gemüter; an der frischen Luft holen sich Groß und Klein rote Bäckchen, um danach – wieder im Warmen – einen Kakao oder heißen Tee darauf zu trinken, dass der Ausflug in die Winterlandschaft vom Sauerland so richtig gut getan hat. Winterwandern zum Beispiel ist eine Aktivität für die ganze Familie, spezielle Ausrüstung ist nicht notwendig, nur warme Kleidung und festes Schuhwerk. Besondere Winterwanderwege, vom Schnee geräumt oder planiert, warten an vielen Orten im Sauerland auf die Gäste. Wegen seiner sportlichen aber gerade auch wegen seiner gemütlichen Seiten schätzen die „Städter“ den Winter im Sauerland. Denn während Schnee und Frost in urbaner Kulisse womöglich für trübe Laune sorgen, sind sie draußen in der Natur ein wahrer Wohlgenuss.Beeindruckt sind die Kinder von der Eiszeit im Sauerland. Diese hat im November auf der Bobbahn Winterberg Hochsauerland begonnen, wo Bob-Teams aus dem In- und Ausland im Eiskanal trainieren. Mehrere hochkarätige Rennveranstaltungen stehen in jeder Saison auf dem Programm. Zuschauer und Sportbegeisterte, die sich von der Rasanz des Schlittensports mitreisen lassen, können übrigens auch selbst im Taxi-Bob Platz nehmen und mit 130 Kilometern pro Stunde durch die Röhre rasen. Dieses Abenteuer ist buchbar – und sicherlich ein schönes Geschenk für so manchen Adrenalin-Fan. Den meisten Outdoor Kids reicht es den wagemutigen Piloten dabei zu zusehen .