Wenn ihr Euch mal beim Schlittenfahren umschaut, dann ist es schon spannend zu sehen, mit welchen unterschiedlichen Modellen von Schlitten die Kinder den Hang runter rodeln. Vom Plastikwok bis hin zum Bob ist alles dabei. Meinen Beobachtungen nach sind die klassischen Holzschlitten immer noch die Favoriten bei Kindern und Eltern. Aber wie entsteht eigentlich so ein Schlitten? wir haben die Antwort!
Genau genommen ist Schlittenfahren eine sehr natürliche Sache: Draussen an der frischen Winterluft, rodeln die Kinder und Eltern die Hänge runter. Aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz sind die Schlitten gefertigt. Seit mindestens 1883 gibt es die “Davoser”. Das ist die beliebteste Schlittenkonstruktion. Mehr als 85 Jahre lang fertigt Gloco im schwäbischen Lutzingen diese Schlitten. Ohne Holz geht gar nichts. Beim Schlittenbau kommen vor allem Esche und Buche zum Einsatz. Diese Bäume zählen wie die Eiche zum Hartholz. Es hat einen größeren Faseranteil und ist robuster als die Hölzer von Nadelbäumen. In Schichten übereinander gelegt und verleimt entsteht ein Furnier. Das lässt sich, im Gegensatz zu einem gewachsenen Stück Holz, biegen. So entstehen die geschwungenen Kufen vom Davoser. Nun gilt es die Kufen aus Metall an das Holz zu schrauben.
Viele von Euch haben sich sicher schon gefragt, warum braucht es diese Metallteile? Sie schützen den Schlitten, denn im Schnee lauern versteckt Steine oder Eisbrocken. Diese setzen dem Holz sonst zu. Außerdem entsteht unter den Metallkufen ein dünner Wasserfilm und er lässt den Schlitten erst richtig schnell flitzen. Aus Brettern entsteht die Sitzfläche vom Davoser. Doch zuvor kommt das Zugeisen an den Schlitten. Es ist dieser Metallbügel vorne, an dem die Zugleine befestigt ist. Zum Schluss kommen die Sitzbretter dran. Mit Nägeln bekommen sie eine feste Verbindung zum Davoser. Holz saugt bekanntlich Wasser auf und aus was besteht Schnee? Genau! Aus Wasser. Deshalb bekommt der Schlitten noch eine Lackierung. Schlittenbau ist viel Handarbeit. Hier muss jeder Griff sitzen. Trotzdem entstehen in den Spitzenzeiten bei Gloco etwa 600 Schlitten.
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Schlittenpflege!
Kennt ihr das auch: Ihr holt im Winter den Schlotte aus der Garage oder Keller und er hinterlässt im Schnee sichtbar braune Spuren. Auch den Hang hinunter läuft er alles andere als gut. Hier ein paar Pflegetipps, für den optimalen Spaß mit dem Schlitten:
Sind die Kufen rostig? Dann schleift sie mit feinem Metall-Schmirgelpapier ab. Aschließend mit Schmalz (Geheimtipp vom Opa!) oder Fahrradfett die Kufen einschmieren. Wenn am Holz sichtbar der Lack ab ist, schleift diese Stellen mit feinem Schmirgelpapier ab und lackiert sie nach. So habt ihr lange Spaß an einem Schlitten!
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