Immer wieder erreichen Kinderoutdoor.de Mails mit Fragen zur Outdoor-Ausrüstung. Gerne geben wir diese an Experten weiter. Dieses mal haben wir drei interessante Fragen zum Thema Schlafsäcke. Als Experte antwortet Pedro Carradinha, Produktmanager SALEWA für Zelte und Schlafsäcke.
Mike aus Leipzig:
Auf Schlafsäcken, Jacken oder Westen die mit Daunen gefüllt sind, finde ich immer wieder Angaben wie 80/20 oder 90/10. Ich gehe mal davon aus, dass es sich hierbei nicht um Rechenaufgaben für Outdoorer handelt. Was bedeuten diese Zahlen?
Daunenfüllungen werden immer als eine Mischung aus Daunen und Federn eingesetzt. Das Mischungsverhältnis wird in Gewichtsprozenten angegeben. Ganz ohne Federn kommt keine Mischung aus, da die Federn die Daunen stabilisieren und stützen.
90/10 bedeutet, dass sich die Füllung zu 90 % aus Daunen und 10 % aus Federn zusammensetzt. Höhere Daunenanteile (z.B. 97/3) reduzieren die Lebensdauer der Füllung, ermöglichen aber ein höheres Wärmerückhaltevermögen. Höhere Federanteile weiderum (z.B. 70/30 oder 50/50) erhöhen das Gewicht, verringern die Bauschfähigkeit und somit das isolierende Luftpolster.
Helge aus Kiel:
Ich habe einen teuren Daunenschlafsack, der unbedingt mal in die Waschmaschine gehört. Ein Freund meinte ich soll Tennisbälle mit hineingeben. Ist das Outdoorerlatein und wie pflege ich einen Daunenschlafsack richtig?
Den Schlafsack nur wenn unbedingt nötig waschen, die Füllungen leiden unter jedem Waschgang. Besser ausgiebiges Lüften oder die Behandlung mit speziellem Textil-Antigeruchspray. Wenn Sie den Schlafsack trotzdem einmal waschen müssen, dann am besten von Hand bei einer Wassertemperatur von max. 35 °C oder mit einem Handwäsche-Programm der Waschmaschine. Kräftig ausspülen, es dürfen keine Waschmittelrückstände zurückbleiben. Trocknen Sie den Schlafsack im Wäschetrockner (geben sie Tennisbälle dazu, damit die Daunen und Fasern nicht verkleben) oder an einem warmen trockenen Ort. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung. Schütteln Sie den Schlafsack in regelmäßigen Abständen gut durch.
[box type=”info”] Wieviel Liter Volumen soll für ein Rucksack für die Tagstour haben? Wann sind Wanderschuhe mit Membrane sinnvoll und wann nicht? Fragen über Fragen! Gerne hilft Kinderoutdoor.de weiter und sucht für Ihre Fragen einen Experten. Mail an: Kinderoutdoor@arcor.de[/box]
Susanne aus Koblenz:
Was bedeutet bei Schlafsäcken eigentlich der Komfortbereich?
Komfortbereich: Hier soll ein vollständig in den Schlafsack eingepackter Mensch in entspannter Körperhaltung nicht frieren. Der Wert bezieht sich auf eine „Standard-Frau “ mit einem Körpergewicht von 60 kg und einer Körpergröße von 1,60 m.
Allg. zu EN 13537: Die europäische Norm EN 13537 sorgt seit 2005 für eine einheitliche Regelung unter den Schlafsackherstellern Europas. Ab sofort werden aber unsere Schlafsäcke nach der überarbeiteten Version der Norm EN 13537:2012 geprüft. Diese geht mehr auf die Extrembedingungen ein und kann so genauer klassifizieren. Dabei werden die Temperaturangaben eines Schlafsackes durch den Wärmetest mit einer Testpuppe festgelegt. Die Testpuppe besteht aus 20 Sektoren, deren Temperatur jeweils separat gemessen wird. Die Messwerte und das Wissen um die Umgebungstemperatur der Klimakammer ergeben vier Temperaturwerte T max, T comfort, T limit, T extreme
–>Lösungswort: Steinadler<–