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Mit Kindern auf Berghütten: Das Säulingshaus der Naturfreunde

Mit Kindern auf Berghütten heißt auch sich auf das Wichtigste zu reduzieren. Die wenigsten Hütten haben den Standard von einem Hotel mit großzügigen Bädern in jedem Zimmer und anderen Annehmlichkeiten. Doch gerade darin liegt auch der Reiz mit den Kindern auf Berghütten zu übernachten: Verzicht auf den ganzen Luxus. Heute nehmen wir Euch mit nach Tirol. Dort erwartet Euch das Säulingshaus der Naturfreunde.

Ein Kranz von Bergen stolz und hoch erhoben, umringt die Heimat mein Tiroler Land

Die Gipfel strahlen hell in ihrem Glanze und leuchten weit von steiler Felsenwand

So beginnt die heimliche Tiroler Hymne “‘Dem Land Tirol die Treue”. Im Grenzgebiet zu Bayern steht seit 1925 das Säulinghaus. Eine urige Hütte und sie ist nur zu Fuß zu erreichen. Zum Glück, wie etliche Bergsteiger meinen. Über verschiedene Anstiege kommt Ihr dorthin und findet im Säulinghaus ein einfaches, aber wunderbares Nachtquartier. Mit dem Bus könnt Ihr bis zur Bleckenau fahren. Hier steht das so genannte “Schweizer Haus”, heute der Berggasthof, früher eine Berghütte der bayerischen Könige. Wandert vorbei an der Fritz Putz Hütte und geht in den Wald hinein. Dort müsst Ihr Euch gut orienteren können. Nur schwer ist stellenweise der Trampelpfad, der sich wie eine Kreuzotter den Hand hinaufschlängelt zu sehen. Wurzeln und Felsen durchziehen den Pfad. Keine Sorge, bei dieser Variante bleibt es den restlichen Tag so. Wenn manche Kinder schon zweifeln, ob dieser Bergwald jemals ein Ende hat, seht Ihr einen Schilderbaum in Gelb leuchten. Er weist Euch den Weg nach rechts. Der Gipfel ist für die meisten Familien tabu. Wer hier unterwegs ist, muss bergerfahren und trittsicher sein. Ansonsten erfolgt der Abstieg mit Hilfe der Bergwacht. Wandert nun um den Säuling herum. In manchen Sagen aus dem Allgäu und Tirol ist dieser Berg ein beliebter Tanzplatz von Hexen. Wundert Euch also nicht, wenn Ihr jemanden auf einem Besen sitzend durch die Luft reiten seht. So einen Besen wünschen sich manche Kinder, wenn sie unterwegs Geröllfelder überqueren müssen. Hin und wieder geben die Bergahorne den Blick auf den Tegelberg frei. Ihr kommt an einen Abzweig. Links geht es hinauf zum Gipfel, rechts kommt Ihr zum Säulinghaus. Nun führt der Weg bergab. Ihr kommt an die Wildsulzhütte mitten im Wald. Steigt hoch auf zum Sattel. Folgt den Schildern zum Säulinghaus. Die Gedenkplatten am Weg zeigen Euch, dass der Berg keinesfalls zu unterschötzen ist. Immer am Felsen entlang durch den Wald und ihr kommt zum Säulinghaus. Erst einmal gemütlich auf die sonnige Terasse setzen ein kühles Getränk bestellen und sich auf eine Brotzeit freuen.

Mit Kindern auf Berghütten: Die kürzere Variante zum Säulinghaus

Wem diese Tour zu lange und anspruchsvoll ist, der fährt nach Pflach in Tirol. Überquert den Lech und stellt das Auto am Wanderparkplatz ab. 1999 und 2005 gab es hier ein schweres Hochwasser. Bloß weiter, bevor es nasse Füße gibt. Nach dem Parkplatz geht rechts der Wanderweg ab, während eine kleine Straße links den Berg hinauf verläuft. Ihr habt nun immer den Säuling vor Euch. Im Mittelalter bauten dort die Knappen Eisenerz ab. Teilweise steil geht es nun bergauf. Wenige hundert Meter vor der Berghütte endet die Straße und trifft auf den Wanderweg. Eigentlich solltet Ihr bereits jetzt die rotweiße Fahne vor dem Säulingshaus sehen. Wie bei allen Berghütten ist es wichtig die Schlafplätze rechtzeitig zu reservieren. Einiges was zuhause Standard ist, fehlt hier auf der Säulingshütte. Duschen gibt es keine. Auch der Strom ist hier deutlich kostbarer als in den eigenen vier Wänden. Eine kleine Solaranlage erzeugt Strom und entsprechend sorgsam gehen die Wirtsleute damit um. Es lohnt sich den Heimweg über Schloss Neuschwanstein zu legen. Bitte denkt daran, dass die Pöllatschlucht bis auf weiteres wegen Steinschlags gesperrt ist.

 Steckbrief Säulinghaus

Höhe: 1.720 Meter

Schlafplätze: 62

Geöffnet: Ab dem 20. Mai 2018 durchgehend

Kontakt: www.saeulinghaus.at

 

 

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