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Skitouren mit Kindern: Erst den Lawinenlagebericht einholen!

Skitouren mit Kindern sollten so sicher wie möglich sein. Deshalb ist es wichtig vor dem Aufstieg den Lawinenlagebericht einzuholen. Er gibt Auskunft darüber, wie hoch das Risiko einzuschätzen ist, dass es in einem Gebiet zu Lawinen kommt. Für alle Alpenregionen gibt es derartige Warndienste. Deren Ergebnisse lassen sich über das Internet, telefonisch oder durch App´s abrufen. 

Skitouren mit Kindern: Bevor Ihr in die Ski steigt, holt Euch den Lawinenlagebericht ein.
foto (c) kinderoutdoor.de

“Des kost heit nimma sogn!” erklärt mir ein alter und erfahrener Bergführer in Tirol wo besonders lawinengefährdete Hänge um seinen Heimatdorf sind. Er zeigt auf einen verschneiten Berg, der ideal für eine Skitour ist und erzählt, dass solange er sich erinnern kann dort nie eine Lawine abging. Bis vor zwei Jahren. “Zum Glück ist do koana unterwegs gwesn!” meint der Experte. Wenn Ihr nicht auf Forstwegen oder neben den Pisten mit Kindern auf Skitouren unterwegs sein wollt, dann ein Gelände aus, dass nicht mehr als 30 Grad geneigt ist. Europaweit gibt es einheitliche Skalierung der Lawinengefahr:

  • Eins bedeutet eine geringe Gefährdung durch Lawinen. In diesem Fall ist die Schneedecke fest und nur in extremen steilen Gelände oder wenn der Schnee sehr stark belastet ist, kann es zu Lawinen kommen. Nur kleinere Schneerutsche entstehen bei dieser Lage spontan.
  • Zwei steht für eine mäßige Warnstufe. An manchen Stellen ist die Schneedecke nur mäßig verdichtet. Die Experten erwarten bei dieser Stufe allerdings nicht, dass sich spontan große Lawinen lösen. Diese kommen nur ins Rutschen, wenn die Schneedecke zusätzlich stark belastet ist wie mit mehreren Skifahrern oder Snowboardern.
  • Drei verhängen die Lawinenwarndienst wenn die Möglichkeit von Lawinen erheblich ist. Hier riecht eine kleine zusätzliche Belastung und schon saust der Schnee los, denn an Steilhängen ist an vielen Stellen der Schnee nur mäßig verfestigt.
  • Vier ist die vorletzte Stufe bei großer Gefahr. Nur schwach ist die Schneedecke in steileren Bereichen verfestigt. Es genügt eine geringe zusätzliche Belastung wie ein Schneeschuhgeher ein einzelner Skifahrer und schon lösen sich mittlere oder große Lawinen.
  • Fünf ist die Endstufe wenn das Risiko von Lawinenabgängen sehr groß ist. Allgemein ist die Schneedecke instabil. Höchste Gefahr besteht! Selbst im Gelände das nur mäßig steil ist, gehen spontan große und sehr große Lawinen ab.

Skitouren mit Kindern: Informieren ist besser als riskieren

Aufwändig ist das Verfahren wir Europaweit die Lawinendienste zu ihren Ergebnissen kommen. Dazu müssen die Experten wissen wie die Schneelage vor Ort ist, welches Wetter herrscht , wie die Temperatur sich entwickelt, das Gelände steil ist und viele andere Faktoren mehr. Das lässt sich nicht alles vom Schreibtisch aus bewerten und deshalbgibt es Messungen vor Ort. In Bayern existieren sechs Beobachtungsstationen, 14 Beobachter die am Nachtmittag unterwegs sind, 19 Schneemessfelder sowie 20 Messstationen die automatisch funktionieren. Die Ergebnisse gehen bei den Experten der Lawinenwarndienste ein und sie erstellen Risikoprofile. Diese helfen Skibergsteigern aber nur, wenn sie die Warnberichte abrufen. Selbst Einheimische und erfahrene Alpinisten haben inzwischen Schwierigkeiten das Risikopotenzial richtig einzuschätzen. Wer mit den Kinder auf Skitour unterwegs ist, für den gehört der Lawinenlagebericht so selbstverständlich dazu, wie die Steigfelle und das LVS Gerät.