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Schneeschuhwandern mit Kindern im Bayerischen Wald: Beste Aussichten am Haidel

Schneeschuhwandern mit Kindern im Bayerischen Wald kann so abenteuerlich sein wie in Kanada. Überall verschneite tiefe Wälder und Milliarden Schneekristalle glitzern in der sanften Wintersonne. Diese Tour kombiniert eine Schneeschuhtour für die Familie mit einer Rodelpartie. Unterwegs kommt Ihr an einem verlassenen Dorf vorbei und habt vom Aussichtsturm am Haidel einen wunderbaren Fernblick über den Bayerischen – und den Böhmerwald.

 

“Ja mei!” seufzt ein älterer Mann am Wirtshaustisch und nimmt einen Schluck von seinem Bier “Das Leben ist für die Leute in Leopoldsreut extrem hart gewesen. Kein Wunder, dass sie alle irgendwann weggezogen sind!” Hier im Dreiländereck hält sich der Winter länger als im restlichen Bayern. Da lohnt es sich eine Schneeschuhwanderung mit der Familie zu unternehmen und wer schlau ist, zieht auch die Schlitten mit. In Bischofsreut geht es los. Die Schneeschuhe sind noch auf die Rucksäcke geschnallt. Hier dem Weg mit der Nummer 6 folgen. Kurz nach dem Ort beginnt das Abenteuer und die Kinder fühlen sich mit den Schneeschuhen wie Trapper in Alaska. Auf einer verschneiten Forststraße geht es bergauf. Unterwegs passieren wir den Sulzberg (1.146 m). Dort befindet sich ein kleines Häuschen.

Schneeschuhwandern mit Kindern im Bayerischen Wald. Auf dem Weg zum Haidel kommt die Familie im Geisterdorf Leopoldsreut vorbei.
foto (c) gemeinde bischofsreut

Keine Sorge, hier haust keine Bayerwald Hexe sondern es ist eine Messstation die Erdbeben aufzeichnet. Dem Weg nach Leopoldsreut folgen. Dieses ehemalige Dorf kennt jeder im Bayerischen Wald. Es ist ein Geisterdorf. Hier huschen zwar keine Gespenster in weißen Laken herum, aber dieser kleine Ort ist verlassen. Nur noch die Kirche und die Schule stehen. Diese ist sogar einmal die höchstgelegendste im ganzen Land gewesen. Doch den Dörflern fehlt es hier am Nötigsten. Es gab weder eine Stromversorgung noch hatten sie eine Wasserleitung. Hinzu kamen die langen, strengen Winter hier im Dreiländereck. 1963 endete die Geschichte von Leopoldsreut, als die letzten der ehemals 150 Bewohner für immer die Haustüren hinter sich zuzogen. Bildtafeln zeigen wie das Dorf einmal ausgesehen hat.

Schneeschuhtour im Bayerischen Wald: Wipfel soweit das Auge reicht!

Von dem Geisterdorf sind es noch ungefähr 20 bis 30 Minuten bergaug. Dann ist der Haidel mit seinen 1.165 Metern erreicht. Auf seinem Gipfel steht ein Aussichtsturm. Die Schneeschuhe abgeschnallt und raufgestiegen. Oben auf 30 Metern Höhe angekommen bietet sich ein grandioser Blick über den verschneiten Bayerischen Wald. Wie ein grünes Meer mit weißen Schaumkronen wirkt dieses Mittelgebirge. Bevor es zurückgeht nach Bischofsreut schnallen sich alle die Schneeschuhe auf die Rucksäcke und nehmen auf den Schlitten Platz. Die Quälerei hat diese bis zum Gipfel zu ziehen hat sich gelohnt, denn nun flitzen alle auf zwei Kufen den Haidel hinunter.