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Swisswool: Die Alternative zur Daune?

Swisswool ist seit vier Jahren in Kleidung von Ortovox verarbeitet. Doch warum ist Swisswool so besonders? Ortovox verwendet die Wolle aus den Schweizer Alpen um Kleidung für Alpinisten zu isolieren. Ist Swisswool tatsächlich eine Konkurrenz für Daune und Kunstfaserfüllungen? Und was steckt eigentlich hinter Swisswool, ist alles am Ende nur ein Marketing-Gag von Ortovox?

Swisswool dämmt auch Häuser. Wer glaubt, dass diese hochwertige Wolle von Schweizer Bergschafen hauptsächlich bei Outdoorkleidung zum Einsatz kommt, der irrt sich. Auch Häuser sind damit gedämmt. Ungefähr 400.00 Schafe weiden jedes Jahr in den kargen Höhen der Schweizer Berge. Wo andere Urlaub machen leben diese Bergschafe. Früher gab es viel mehr Bergschafe, doch die Wollproduktion warf zu wenig ab. Schließlich ist die Haltung der Schafe mit einem gewissen Aufwand verbunden. Im Hochgebirge der Schweiz leben die tierischen Lieferanten für Swisswool. Zwei mal im Jahr geht es ihnen an die Wolle.

Swisswool: Keine Wolle, keine Schafbauern

Viele der Schafbauern wollten oder mussten aufgeben. Die Schweizer Regierung hatte die staatlichen  Zuschüsse für die Wolle deutlich reduziert. Denn es gab ein großes Problem: Die Wolle der Hochgebirgsschafe ist ungeeignet um sie direkt zu verarbeiten. Somit hatte sie auf dem Weltmarkt für Wolle keine Chancen. Jahrhunderte lang gab es die Bergschafe in der Schweiz und nun schien diese Tradition ein Ende zu finden. Doch dann kam Swisswool. Diese Initiative fand heraus, wie gut die Wolle der Bergschafe isoliert und zwar bei Häusern und Kleidung. Ortovox brachte bereits 2011 die erste Kollektion mit Swisswool heraus. Mittlerweile geben die Schafbauern an 35 Sammelplätzen ihre Wolle für Swisswool ab.

Swisswool: Ortovox setzt auf die Wolle der Scahfe aus dem Schweizer Hochgebirge. JaWOLL! Foto (c) ortovox / Swisswool
Swisswool: Ortovox setzt auf die Wolle der Scahfe aus dem Schweizer Hochgebirge. JaWOLL!
Foto (c) ortovox / Swisswool

Swisswool besser als Daune?

Für Swisswool muss kein Schaf sterben. Anders ist es leider bei der Daune. Doch die Wollfasern haben eine besondere Eigenschaft: Experten nennen es hydrophil. Etwa ein Drittel vom Eigengewicht kann die Wolle an Feuchtigkeit aufnehmen. Trotzdem fühlt sie sich nicht nass an und wärmt. Anders bei der Daune. Wenn sie nass ist, dann friert der Outdoorer schnell. Ein weiteres Plus gegenüber der Kunstfaser ist das niedrige Gewicht von Swisswool und es lässt sich klein komprimieren. So passt eine Ortovox Jacke mit Swisswool problemlos in den Rucksack. Ein großer Nachteil ist bei der Wolle immer das Waschen gewesen. Aufwändige Handwäsche und andere zeitraubenden Dinge. Ortovox hat Wolle mit Polylactid ausgerüstet. Das ist eine echte Bikomponentenfaser, die man aus Maisstärke  herstellt. Dadurch lässt sich Swisswool Kleidung von Ortovox auch bei 30 Grad in der Maschine waschen. Swisswool dämmt Häuser und Outdoorer gleichermaßen gut!