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Vaude: Wie grün ist die Outdoor-Marke wirklich?

Vaude setzt, wie andere Hersteller aus der Outdoor-Branche, auf Nachhaltigkeit. Das ist gut für die Umwelt und im Idealfall auch für die Mitarbeiter in Fernost. Vaude hat den Anspruch, sich für eine lebenswerte Welt einzusetzen, damit Menschen auch morgen noch die Natur genießen können. „Dafür möchten wir alles tun, was für uns als Unternehmen im Bereich Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit möglich ist“, so Antje von Dewitz, Geschäftsführerin Vaude. Alles nur PR-Slogan?

Die Vaude Chefin legte kräftig vor„Wir haben uns das klare Ziel gesetzt, bis 2015 Europas nachhaltigster Outdoor-Ausrüster zu werden.“ Doch hat VAUDE dies auch wirklich erreicht? Oder hat sich Vaude, wie manch andere Hersteller, nur ein grünes Mäntelchen umgehängt und benutzt das Wort Nachhaltigkeit inflationär.

Langjähriges Engagement von Vaude?!

Als eines der ersten Outdoor-Unternehmen hat sich Vaude konkret für Umweltschutz eingesetzt. Die Schwaben gründeten 1994 mit das Ecolog Recycling-Netzwerk. 2001 trat Vaude als erste Outdoormarke bluesign® bei. Offensichtlich stehen nachhaltiges Wirtschaften und langfristige Partnerschaften beim Familienunternehmen Vaude im Vordergrund. Was Mitte der Neunziger noch ungewöhnlich gewesen ist, hat heute bei Vaude einen großen Stellenwert. Heute ist Nachhaltigkeit im gesamten Unternehmen fest verankert: in der Strategie, in den Prozessen und in den Aufgaben jedes einzelnen Mitarbeiters. Dieses ganzheitliche, konsequente Engagement ist außergewöhnlich.

Vaude: Wie nachhaltig kann ein Outdoor-Unternehmen sein? Foto (c) Vaude
Vaude: Wie nachhaltig kann ein Outdoor-Unternehmen sein?
Foto (c) Vaude

Vaude setzt Maßstäbe

Mit diesem umfassenden Engagement setzt Vaude in etlichen Bereichen Maßstäbe. Die Marke vom Bodensee wendet höchste Standards an oder setzt sogar neue. Vaude zeigt sich als verantwortungsvoller Arbeitgeber: Mitarbeiter profitieren von Rahmenbedingungen für eine möglichst gute Work-Life-Balance. Geprüft ist das Umweltmanagement der Outdoor-Marke. Auch hier sind die Schwaben ihrer Branche voraus. Sie haben sich als erstes Outdoor-Unternehmen in Europa bereits 2008 nach EMAS zertifizieren lassen. Das ist ein Instrument der Europäischen Union, mit dem Unternehmen freiwillig ihre Umweltverträglichkeit verbessern können. Auch im Kleinen versucht Vaude glaubhaft zu sein und motiviert die Mitarbeiter möglichst umweltverträglich zur Arbeit zu kommen. Alleine 2013 radelten die Vaude Mitarbeiter 44.335 Kilometer. Trotzdem will der Outdoorer aus Tettnang die Emissionen durch den Pendelverkehr nochmals um 10 Prozent reduzieren.

Transparent statt undurchsichtig. Vaude setzt auf Offenheit.  Foto (c) Vaude
Transparent statt undurchsichtig. Vaude setzt auf Offenheit.
Foto (c) Vaude

Prima Klima mit Vaude?

Seit 2012 ist der Firmensitz in Tettnang Klimaneutral. Dort stellt Vaude auch wieder her, denn Produkte Made in Germany gehören zu den vier Säulen der Nachhaltigkeit bei diesem Outdoorer. Doch Vaude produziert, wie viele andere aus der Branche, weltweit. Hilft es da wirklich, wenn am Standort Tettnang alles im grünen Bereich ist? Beim Großteil der Produktion ist Vaude gefordert. Um gerechte Arbeitsbedingungen zu sichern ist Vaude Mitglied der Mitglied der Fair Wear Foundation (FWF), die kontinuierlich und nach strengsten Kriterien an der Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie weltweit arbeitet. Vaude setzt auf Green Shape. Das ist die Garantie für besonders umweltfreundlich und ressourcenschonend hergestellte Produkte. Knapp 80 Prozent der aktuellen Vaude Bekleidungskollektion erfüllt bereits die strengsten Kriterien der Branche. Ein weiterer Schritt ist der Verzicht auf PVC-Material. Bis 2017 will das Unternehmen ohne diese Stoffe auskommen und auf umweltfreundlichere, wasserdichte Alternativen umsteigen. Dadurch entstehen aber Mehrkosten von 30%. Daran zeigt sich: Vaude geht seinen Weg konsequent, auch wenn er zuweilen unbequem ist.

Transparentes Engagement von Vaude

Als erstes Outdoor-Unternehmen veröffentlicht Vaude seinen Nachhaltigkeitsbericht nach dem internationalen GRI 4 (Global Reporting Initiative) Standard, der größtmögliche Transparenz bietet. Auf der extra dafür eingerichteten Vaude Nachhaltigkeitswebsite kann sich jeder – ob Verkäufer im Sportfachhandel oder Endverbraucher – genau informieren, was die Outdoor-Marke konkret tut: in der Produktion, im Umgang mit den Mitarbeitern oder als Wirtschaftsunternehmen.

Wahlergebnisse von Vaude

Vaude kommt offensichtlich glaubwürdig als nachhaltige und sympathische Marke bei den Kunden an. So erhielt Vaude den „DAV Panorama Award 2014“: Die Alpenvereins-Mitglieder haben Vaude bei der großen Leserwahl zur nachhaltigsten Marke gewählt. Auch beim „Outdoor“ Magazin kommt Vaude 2013 auf Platz 1 bei der Leserwahl in der Kategorie „Green Innovations“. Doch was meint die Vaude Geschäftsführerin Antje von Dewitz über die Nachhaltigkeit Ihres Unternehmens: „Auch wir sind der Meinung: VAUDE ist die nachhaltigste Outdoor-Marke Europas! Selbst wenn der Weg vor uns länger ist, als der hinter uns. Wir werden uns weiterhin mit Herzblut und Freude für eine lebenswerte Welt einbringen – bei VAUDE, in der Branche und darüber hinaus“.